Raetische Fibeln

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

In der Keltenstadt von Manching gibt es verschiedene Beispiele für fremde Kleidung und Schmuck, sowohl aus dem germanischen Bereich im Norden als auch aus den südlichen Gebieten. Die beiden vollständigen Fibeln mit scheibenförmiger Fußzier wurden als Paar zusammen, die beschädigte ganz in der Nähe gefunden. Eine der Fibeln des Fibelpaares besitzt in der Bügelmitte eine weiße Knocheneinlage. Die einzelne Fibel hat eine Einlage aus rotem Glas. Kennzeichnend ist hier der anthropomorphe Schlussknopf am Fibelfuß. Die Fibeln sind so charakteristisch, dass man sie regional gut einordnen kann. Die besten Parallelen stammen aus Trentino-Südtirol und aus dem Tessin, also aus raetischem Gebiet. Das Auftreten dieser Fibeln in Manching kann durch die Einheirat einer fremden Frau in die Keltenstadt erklärt werden. Sie sind ein weiteres Zeugnis für einen intensiven Nord-Süd-Austausch, der sich in diesem Fall nicht allein auf materielle Dinge beschränkt hat.

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Archäologische Staatssammlung München

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