Bibliothek und Skriptorium des Klosters Michaelsberg

Acht Jahre nach der Errichtung des Bistums Bamberg durch Kaiser Heinrich II. (gest. 1024) wurde 1015 von Bischof Eberhard (gest. 1040), dem ersten Bischof von Bamberg, das Benediktinerkloster St. Michael gegründet. Zu der Mitgift des Klosters zählte ein Grundbestand an Handschriften, darunter kostbare Bücher aus des Kaisers Hand.

Bis heute sind rund 150 Handschriften der Michelsberger Klosterbibliothek in der Staatsbibliothek Bamberg überliefert, von denen diese virtuelle Sammlung eine Auswahl präsentiert.

Darunter befinden sich auch zwei kaiserliche Ausstattungsbände aus dem späten 10. und frühen 11. Jahrhundert (Msc.Lit.142 und Msc.Lit.143) sowie eine Reihe von Büchern des Michaelsberger Skriptoriums aus dem 12. Jahrhundert.

Im 12. Jahrhundert wurde im Skriptorium auch eine Malschule eingerichtet, die sich der künstlerischen Ausstattung einzelner Handschriften widmete. Ihr berühmtestes Erzeugnis ist das Bamberger Schreiberbild aus der Zeit um 1150, das die verschiedenen handwerklichen Verrichtungen beim Entstehen eines Buches mit stolzem Selbstbewusstsein veranschaulicht (Msc.Patr.5).

Eine Sonderstellung nimmt auch eine Handschrift mit dem Psalmenkommentar des Petrus Lombardus ein (Msc.Bibl.59). Sie wurde um 1180 mutmaßlich im Kloster Michaelsberg geschrieben und mit einem vier Blätter umfassenden singulären Bilderzyklus zum Davidleben angereichert. Die kolorierten Federzeichnungen übertragen das biblische Geschehen in die höfische Gegenwart des 12. Jahrhunderts.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Staatsbibliothek Bamberg.