Brief von Carry Brachvogel an Helene Raff

Neben Angaben zum Wetter, zu Besuchen und Bekannten Carry Brachvogels (1864-1942) gehen die eigenhändigen Briefe an Helene Raff (1865-1942) u.a. auf England und seine Regierung ein. In ihrem maschinengedruckten Brief vom 27. Januar 1926 berichtet Brachvogel dann von der erfolgreichen "Ergatterung" von 30 Mark für die "Marlitt-Nichten" beim „Notbund für geistige Arbeiter“ und von der Absicht, noch weitere 20 Mark aus dem Fonds des Schriftstellerinnen-Vereins zu lösen: "Ich könnte ihnen nun ev. von u n s r e m Fonds noch etwas schicken, halte es aber für besser, es erst in etwa vier Wochen zu tun. Beim 'Notbund' darf man nemlich nur alle sechs Wochen kommen, und auch dann kann ich nicht jedesmal 30. Mark herausschinden, weil der Ansuchen so viele sind." Bei den "Marlitt-Nichten" handelt es sich um Nichten der Schriftstellerin Eugenie Marlitt (1825-1887), Bestsellerautorin der Familienzeitschrift "Die Gartenlaube" und "erste deutsche Frauenrechtlerin [...], die den Klassenhochmut und die selbstgefällige Frömmelei konsequent bekämpft hat" (Robert Walser am 16. Mai 1943 gegenüber Carl Seelig).

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