Staatliche Druckereien

Im Deutschen Reich wurde 1851 in Berlin die Königlich-Preußische Staatsdruckerei als erste staatseigene Druckerei gegründet. Sie sollte vor allem Banknoten, Wertpapiere und Postwertzeichen produzieren. Nach der Reichsgründung wurde sie im Jahr 1879 mit der Königlich Geheimen Oberhofbuchdruckerei von Decker zur Reichsdruckerei vereinigt. Die Reichsdruckerei war nun als staatliche Behörde für den Druck der Reichsbanknoten und der Reichskassenscheine zuständig. Zugleich stellte sie auch Papiergeld für andere Staaten her, so etwa für das Osmanische Reich und das Königreich Rumänien. Die Reichsdruckerei wurde 1945 schwer beschädigt und größtenteils zerstört. Sie wurde zunächst als Staatsdruckerei Berlin fortgeführt und später in Bundesdruckerei umbenannt.

Spanien und Portugal haben ebenfalls je eigene Staatsdruckereien. In Portugal ist die "Imprensa Nacional" für den Banknotendruck verantwortlich. Seit 1972 ist sie mit der staatlichen Münzprägeanstalt, der "Casa de Moeda", vereinigt. Auch in Spanien bilden die Münzprägeanstalt und die Banknotendruckerei eine gemeinsame Behörde, die "Fábrica Nacional de Moneda y Timbre". Sie steht unter Aufsicht des Ministeriums der Finanzen und hat ihren Sitz in Madrid.

In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde 1876 das "Bureau of Engraving and Printing" gegründet, als Abteilung des Treasury Departements. Die staatliche Druckerei stellte nicht nur die Banknoten der Federal Reserve Banks, sondern auch die US-Briefmarken her. Zugleich produzierte sie Banknoten für Staaten außerhalb der USA, so für die Philippinen oder 1948 für Deutschland, als im Zuge der Währungsreform die neue Währung DM eingeführt wurde.

Reichsdruckerei

Deutsches Reich, Reichsbank: Banknote über 1.000 Mark von 1884

Fábrica Nacional de Moneda y Timbre

Spanien, Banco de España: Banknote über 1 Peseta von 1948