Arbeitswelten in Handwerk und Industrie in Bayerisch-Schwaben
Eine Auswahl an Werkzeugen, Geräten sowie Erzeugnissen aus Handwerk, Manufakturen und Fabriken aus der Sammlung des Museums Oberschönenfeld dokumentiert die Entwicklungen des Gewerbes in Bayerisch-Schwaben. Bereits um 1850 war die Region für ihre außerordentliche Gewerbedichte bekannt und entwickelte bis in die Gegenwart ein vielfältiges Spektrum an Betrieben und Unternehmen. Ob Keramiken, Möbel, Kleidung oder Souvenirs: An ihnen zeigt sich ein fließender Übergang vom Handwerk zur Industrie. Bekannte Namen wie Bärenmarke und Trevira reihen sich neben regionale Größen, Familienbetriebe und Spezialhandwerker.
Trevira-Produkte der Farbwerke Hoechst AG in Bobingen und Damenmode der Kleiderfabrik Mickhausen vertreten die industrielle Fertigung, während skurril anmutende Souvenirs der Neugablonzer Firma Walter & Prediger und Haushaltsobjekte von Metzger & Mendle für eine innovative Kunstharz- sowie Kunststoffverarbeitung stehen, die teils in Heimarbeit veredelt wurden. Seriell hergestellte Krippenfiguren, aus Holz geschnitzt von Josef Wiegel und aus Gips gegossen von den Gebrüdern Schultheiß, Weißenhorn, verdeutlichen die schrittweise Umstellung auf dem Weg zur industriellen Produktion. Auch Keramiken aus Schwaben zeigen eine große Bandbreite: vom Töpfermeister Toni Maurer über die Kleinmanufaktur der Familie von Stokar, den mehrfach ausgezeichneten Familienbetrieb Lipp bis zur historischen "Fabrique" Louisensruh, während Bierkrüge das hiesige Brauwesen repräsentieren. Parallel dazu dokumentieren Reklameschilder und Warenverpackungen das wachsende Konsumverhalten seit Anfang des 20. Jahrhunderts.
Ausgewählte Werkzeuge und Erzeugnisse von Handwerkern wie vom Malerbetrieb Hösle, von der Drechslerei und Schreinerei Heinz, der Schneiderin Viktoria Deihl, der Weberei Stegmann und dem Schuhmacher Thomas Liebert sind zum Teil noch aus der vorindustriellen Zeit, weisen aber meist schon auf die schrittweise Umstellung zur industriellen Fertigung hin.
>> Diese Sammlung ist ein Bestand des Museum Oberschönenfeld.