Sakralbauten

Zwei Kirchenbauten gehören zum Werk Zells: Der Neubau der katholischen Kirche in Vöhringen im heutige Landkreis Neu-Ulm ab 1914 und der Bau der Kirche St. Barbara in Maxhütte, Oberpfalz ab 1920. Beide Bauten wurden durch eigens gegründete Kirchenbauvereine finanziert. Ein enger Budgetrahmen war damit vorgegeben.

In Vöhringen entwarf Zell einen, von außen betrachtet, schlichten Sakralbau: Mit einer Vorhalle, einem Langhaus, bestehend aus einem hohen Mittelschiff und zwei schmalen Seitenschiffen, einem weit ausladenden Querschiff und dem daran anschließenden polygonalen Altarraum. Genau das entspricht der frühchristlichen Urform des Kirchenbaus, der Basilika. Die Gliederung der Außenfassade erfolgt durch die Rundbogenfenster und die verschiedenen Bauelemente.

Nördlich des Altarraumes liegt der im Grundriss quadratische Turm. Der Turm erinnert in seiner Gestaltung an die bayerische Barockkultur: Mit seiner Gliederung in drei vertikale Abschnitte und der gestuften Zwiebelhaube, auch welsche Haube genannt. Der untere Teil des Turms wirkt vom Querhaus umschlossen, der mittlere Teil trägt die Uhr. Der Turmteil oben gliedert sich durch rundbogige Schallfenster.

Zell hat trotz finanziell begrenzter Mittel und der Notwendigkeit einer optimalen Raumnutzung einen zeitlosen, modern wirkenden Sakralbau geschaffen. In der Kombination der abgewandelten historisierenden Formen in der Gestaltung des Turms und dem schlichten Langhaus ist ihm das gelungen. Noch heute beeindruckt die Schlichtheit des Außenbaus.

Michaela Thomas