Papiergeld Estlands

Die Geschichte Estlands ist seit 1219 durch wechselnde Fremdherrschaft geprägt. Zwischen 1710 bis 1918 stand Estland unter Herrschaft des Russischen Reiches. Mit der Unabhängigkeit 1918 wurde die Republik Estland gegründet.

Bis zur Unabhängigkeit zirkulierte das Papiergeld des Russischen Reiches und damit der Rubel als Währung. Im Ersten Weltkrieg, während der Besatzung durch das Deutsche Reich, gab es zudem Geldscheine der Ostbank für Handel und Gewerbe. Das erste eigene Papiergeld Estlands wurde durch den Staat emittiert. Dafür wurden Staatsschuldverpflichtungen zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklärt. Später folgte die Ausgabe von Staatskassenscheinen durch das Finanzministerium. Als Währung galt die Estnische Mark, die 1928 durch die Estnische Krone abgelöst wurde.

Eine Nationalbank, die Eesti Pank, war schon 1919 gegründet worden, ihre Emissionstätigkeit begann wenig später im Jahr 1921. Die Banknoten liefen parallel zu den Staatsnoten um. Mit der Währungsumstellung 1928 zirkulierten nur noch die Banknoten der Nationalbank. Die Eesti Pank gab bis 1940 Banknoten in Estland aus. Mit der Besetzung Estlands durch die Sowjetunion endete ihre Tätigkeit. Sie wurde in eine Staatsbank der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik umgewandelt. Eigene Notenausgaben erfolgten nicht, als Zahlungsmittel galten die Geldscheine der Sowjetunion und der Rubel als Währung.

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Papiergeld Europas" der Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung.