Messtiftungen

Mit den digital zusammengeführten Beständen der wohltätigen Stiftungen, der Corporis-Christi-Bruderschaft oder auch der Pfarr- und Frauenkirchenstiftung ist eine institutionelle Verfasstheit verknüpft, obwohl diese körperschaftsähnlichen Einrichtungen allesamt vom Rat übergeordnet verwaltet waren. Am Beispiel dieser Sammlung lässt sich hingegen die inhaltlich geprägte Ordnung des Archivbestands ab dem 19. Jahrhundert nachvollziehen. So wurden damals beispielsweise Urkunden verschiedener Messstiftungen im "Kasten G" des Stiftungsarchivs zusammengetragen, unabhängig von ihrem Empfänger, der als Provenienz zu bezeichnen wäre. Bei der ältesten Urkunde (StadtA WS, I2a548) handelt es sich beispielsweise um die Stiftung für eine wöchentliche Messe in der Kirche St. Achatz. In Folge verteilt sich der Bestand auf die verschiedenen Einrichtungen. Inhaltlich werden neben den eigentlichen Stiftungen auch Rechtsgeschäfte wie Käufe und Verkäufe von Gilten und Grundstücken an die Messstiftung sowie Einsetzungen von Priestern vorgenommen. Am Kalendarium der Pfarrkirche St. Jakob (StadtA WS, I2c758) lässt sich beispielhaft die mit der Neuordnung erfolgte digitale Mehrfachzuordnung zu verschiedenen Sammlungen erklären: Der Festkalender aus dem 16. Jahrhundert mit Eintragungen der Ordnungen der zu verrichtenden Messen und Jahrtagsfeiern und Anleitungen für Mesner zur Vorbereitung von Gottesdiensten enthält ebenso auch Nachträge zu Messstiftungen und wurde bis in das 17. Jahrhundert geführt. Das Archivale ist entsprechend sowohl der Sammlung "Stiftungsarchiv – Kirchenverwaltung der Pfarrei, Pfarr- und Frauenkirche(nstiftung) – Allgemeines und Rechtliches" als auch der Sammlung "Stiftungsarchiv – Messstiftungen – Allgemeines und Rechtliches verschiedener Messstiftungen" zugeordnet.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".