Münzen und Medaillen der Reichsstädte

Nicht nur die Reichsstädte Bayerns sind im Bestand der Münzsammlung vertreten, sondern auch eine Vielzahl bedeutender Gepräge von Reichsstädten aus dem gesamten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Dabei fungierten nicht alle Reichsstädte als Herausgeber eigenen Geldes. Wer jedoch konnte, ließ – wenn auch nur zeitweise – allein schon aus Prestigegründen eigene Münzen prägen. Davon unabhängig traten die Reichsstädte bzw. deren Bürger als Herausgeber verschiedenster Medaillen auf, die an herausragende Ereignisse der eigenen (Stadt-)Geschichte erinnern sollten: Gründungs- oder Reformationsjubiläen, Grundsteinlegungen, (Natur-)Katastrophen, kriegerische Ereignisse und Friedensschlüsse. Die Reichsunmittelbarkeit der Reichsstädte, also die alleinige Unterstellung unter den Römisch-deutschen Kaiser, wird wiederum durch die Gestaltung der Rückseiten ersichtlich, meist mittels der Hoheitszeichen des Reiches und des Namens bzw. des Abbilds des Regenten. Die Vorderseiten der reichsstädtischen Münzen zierten dagegen Motive mit direktem Bezug zum Münzherrn: Heilige als städtische Patrone, Wappen- und Wappentiere sowie Standansichten. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 und der darin beschlossenen Mediatisierung reduzierte sich die Zahl der Reichsstädte auf sechs. So verloren die meisten Reichsstädte neben Ihrer Reichsunmittelbarkeit auch das Recht zur eigenen Münzprägung und mussten sich fortan auf die Herausgabe von Marken, Zeichen und Medaillen beschränken.

Weitere Teilsammlungen zur Sammlung "Münzen und Medaillen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit bis 1803" in bavarikon:

>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Münzen und Medaillen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit bis 1803" der Staatlichen Münzsammlung München.