Pilzaquarelle von Dr. Fritz Wohlfarth (1906-2005)

Dr. Fritz Wohlfarth wurde am 11. Januar 1906 in Saalfeld (Thüringen, Deutschland) geboren. Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte in Chemie. Jahrzehntelang arbeitete er als Außendienstmitarbeiter bei einer Firma in München. Wie er 2002 schilderte, hatte er auf seinen dienstlichen Reisen Malutensilien in einem Koffer dabei, sodass er abends frisch gesammelte Pilzfruchtkörper oder andere Naturobjekte unter einer Tageslichtlampe porträtieren konnte. Auch nach seiner Pensionierung in den 1970er-Jahren malte er weiter. F. Wohlfarth starb am 4. April 2005 in Kamsdorf (Thüringen). Bereits seit 1970 beherbergt die BSM, vermittelt durch den Mykologen Prof. Dr. A. Bresinsky, eine Sammlung von 121 Pilzaquarellen von F. Wohlfarth. Nach erneutem Kontakt im Jahre 2002 überließ der Künstler der BSM weitere 1785 Aquarelle.

Insgesamt kann die BSM nun 1.906 Bilder von Großpilzen online präsentieren. Nahezu alle der rund 800 Arten sind in Mitteleuropa beheimatet. Die Bilder sind zwischen 1952 und 1977 datiert, auf dünnem Karton meist in standardisierter Größe (Höhe x Breite) von 19,5 x 12,0 cm (selten bis 19,5 x 23,0 cm) ausgeführt und nummeriert. F. Wohlfarth als guter Pilzkenner bestimmte die meisten Taxa auf Artniveau bzw. ließ die Identifikation von Experten überprüfen. Die Bilder liefern Angaben zu Fundort und Standort, Funddatum und Datum der Ausführung der Zeichnung sowie Anmerkungen zu vergänglichen Merkmalen wie Geruch, Konsistenz und Geschmack; gelegentlich werden Mikromerkmale wie Sporen skizziert. Einige enthalten ergänzend getrocknetes Pilzmaterial (Lamellen oder Sporenpulver), was wissenschaftlich besonders hilfreich ist. Neben dem lateinischen Namen des Pilzes wird auch ein deutscher Name geliefert.

Die digitale Erschließung der Sammlung wurde von Dr. Dagmar Triebel als verantwortlicher Sammlungskuratorin bereits 2000 initiiert, die Identifikation der Pilze durch Fachexperten überprüft und der modernen Taxonomie angepasst. Die strukturierten Daten zur taxonomischen Identität der einzelnen Organismen, zu ihrem Vorkommen in Zeit und Raum, verlinkt mit den Bilddateien, werden am SNSB IT Center gemanagt, archiviert und über verschiedene Portale publiziert. Den internationalen Standards zum Datenaustausch folgend, sind sie über das Wissenschaftsportal Global Biodiversity Information Facility (GBIF) frei verfügbar.

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Botanischen Staatssammlung München (SNSB-BSM) und der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB).