Unterleitner, Hans

Beschreibung

*27. 01. 1890 Freising/Obb., † 30. 08. 1971 New York; kath., später diss.

Volksschule, später autodidaktische Fortbildung, Metallarbeiter, 1914 – 1918 Kriegsteilnehmer, 1916 Verwundung als Betriebssoldat, als Mitorganisator des Januarstreiks 1918 verhaftet und vom 02. 02. – 22. 10. 1918 in Untersuchungshaft, 08. / 14. 11. 1918 – 21. 02. 1919(1) und 17. 03. – 12. 04. 1919 bayerischer Staatsminister für soziale Fürsorge, Febr. – Mai 1919 stellvertretender Mitglied Bayerns zum Staatenausschuß, 1919 – 1920 Landesparteisekretär der USPD für Bayern, 1922 – 1933 SPD-Parteisekretär in Bayern.

19. 06. 1933 Teilnehmer an an der SPD-Reichskonferenz in Berlin, 30. 06. 1933 verhaftet, bis 11. 07. 1935 KZDachau (Mißhandlungen durch KZ-Personal und kommunistische Mithäftlinge), 11. 09. 1935 Aufhebung der Schutzhaft, in München polizeilich überwacht (Meldepflicht), erwerbslos.

26. 12. 1935 illegaler Grenzübertritt in die Schweiz bei Konstanz/Kreuzlingen, von der Anklage des unerlaubten Grenzübertritts wegen der im KZ Dachau erlittenen Misshandlungen freigesprochen, politischs Asyl in Zürich, auf Fürsprache Wilhelm Hoegners von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe unterstützt, 14. 01. 1936 Haftbefehl des Geheimen Staatspolizeiamts Darmstadt, Ende 1936 erfolglose Bemühungen um eine Arbeitsbewilligung in der Schweiz, 31. 10. 1939 durch Vermittlung von Léon Blum über Genua in die USA emigriert, Ausübung verschiedener Berufe (u. a. Portier), 1941 Vorstandsmitglied des von Albert Grzesinski gegründeten German-American Council for the Liberation of Germany from Nazism.

1945 als Kabinettsmitglied der Regierung von Wilhelm Hoegner in Bayern vorgesehen, keine Rückkehr nach Deutschland.

1917 USPD, 1920 erneut SPD, 1920 – Mai 1924, Dez. 1924 – Juni 1933 MdR, Mai 1924 Reichstagskandidat (WK 24, Oberbayern-Schwaben), Mitglied des zentralen SPD-Parteiausschusses und des SPD-Parteiausschusses für Oberbayern.

Bayerische Staatsbibliothek