Sammlungsschrank im Neuen Schloss Bayreuth

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Chinoiserien erfreuten sich im 18. Jahrhundert am Bayreuther Hof größter Beliebtheit.

So verwundert es nicht, dass sich dies auch auf die Gestaltungen des Sammlungsschranks auswirkte.

Auf dem fast schwarzen Grund der Außenfronten heben sich wirkungsvoll vier farbige, reliefartige Szenerien mit als exotisch geltenden Kostümfiguren und Bandwerkrahmungen ab. Die Gestaltung greift dabei die empfindliche fernöstliche Lackkunst auf.

Die Innengestaltung bietet einen starken Kontrast: eine helle, blaugrüne Bemalung aus Öl und zahlreiche Schubladen kommen zum Vorschein.

Die Schubladen, deren Fronten mit weit weniger asiatisch anmutenden Figuren als die Türen verziert sind, waren dazu gedacht, kostbare Sammlungsgegenstände sicher aufzubewahren.

Besonders auffällig und prunkvoll sind die Innenseiten der Schranktüren gestaltet. Sie zeigen flächenfüllend das Wappen der Familie von Kotzau, Verwandte des von 1655-1712 regierenden Markgrafen Christian Ernst.

Aus konservatorischen Gründen ist der Schrank, eine Dauerleihgabe aus Privatbesitz, im Neuen Schloss Bayreuth nur im geschlossenen Zustand sichtbar – anders als im Film.

Der Überraschungseffekt war bewusst kalkuliert. Denn diese Art von Möbel diente der Repräsentation und wurde den staunenden Besuchern gerne mit all den verborgenen Besonderheiten gezeigt.

Author

Franziska Hölzle

Rights Statement Description

CC BY-NC-SA 4.0