Buchstabendetail aus der Umschrift des Medaillons mit Darstellung Jakobs am blauen Kunigundenmantel

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Bei der spätmittelalterlichen Übertragung 1437-1441 wurde diese Umschrift im Verbund ausgeschnitten, sodass hier das originale Erscheinungsbild sichtbar ist. Gerade in dieser Umschrift wird eine Besonderheit der ursprünglichen Buchstabengestaltung deutlich. Das F ist mit einem Fußstrich gestaltet, sodass es einem E ähnelt. Diese Buchstabenform ist im Raum nördlich der Alpen selten, in Italien hingegen war sie um 1000 verbreitet. Dieser epigraphische Befund legt mit seiner Mischung aus italienischen Einflüssen und einer Textvorlage, die aufgrund der Wortfolgen und Festkombination in süddeutschen Antiphonalen zu suchen ist, den Schluss nahe, dass der Mantel in einer eventuell wandernden Werkstatt im Gefolge Heinrichs II. entstanden ist, die italienische Denkmäler deutlich vor Augen hatte.