Verschiedene Gewebe auf dem abgenommenen Trägergewand des Reitermantels

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Das 1952-1955 abgenommene Trägergewand besteht aus mehreren Schichten von Geweben verschiedener Zeiten. Im hier gezeigten Abschnitt, der dem Saumbereich des Zwickelornaments Z12 entspricht, dominieren drei Gewebe: ein graublaues Seidengewebe (Taft), das als Reparaturgewebe vor allem umlaufend als etwa 5 cm breiter Besatz entlang der Saumkante angebracht wurde. Es liegt zwischen dem lachsrosa Seidengewebe, das als Futter der Reparatur 1502/1503 zu sehen ist, und dem blauen Seidenatlas, auf den 1427/1428 die Goldstickereien zusammen mit dem originalen Futter übertragen worden sind. Der graublaue Seidentaft weist Umbüge von etwa 0,5 cm nach innen, also zum blauen Atlas hinauf. Das bedeutet, dass das graublaue Seidengewebe noch vor dem lachsrosa Seidengewebe angebracht worden sein muss. Das Umklappen einer losen Stelle legt ein weiteres Gewebe frei. Es handelt sich um einen graublauen Seidendamast mit Granatapfelmuster, der als Reparaturmaterial im Zuge einer der Maßnahmen in den Reitermantel integriert wurde. Auf dem graublauen Seidentaft findet sich noch ein Fragment des dunkelblauen Samits mit Wabenmuster, der wohl als originales Futter des Reitermantels zu sehen ist.