Die untere Hälfte des gestickten Kunigundenbildes auf dem Rückenschild des weißen Kunigundenmantels

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Detailaufnahme zeigt den unteren Teil des gestickten Bilds der heiligen Kunigunde, das bei der spätmittelalterlichen Übertragung 1478/1479 durch den Bamberger Sticker Jörg Spiß auf dem Rückenschild des weißen Kunigundenmantels befestigt wurde. Zu sehen ist einerseits das Nebeneinander verschiedener Materialien, wie die brettchengewebten Goldborten, die das Kunigundenbild einfassen, oder das rechteckige Stück karmesinroten Seidengewebes, auf dem das Kunigundenbild aufgenäht ist. Andererseits ist der Mantel zu sehen, der faltenreich herabfällt, sodass sowohl die blaue Außenseite des Mantels als auch sein rotes Futter sichtbar ist. Die Farbwahl unterstreicht in der Parallelität zur üblichen Kleidung der Gottesmutter die mariengleiche Verehrung, die Kunigunde in Bamberg erfuhr. Der Übergang zwischen den Flächen ist mit drei parallel geführten und mit roter Seide angelegten Häutchengoldfäden abgesetzt, wobei das Gold heute nahezu vollständig abgerieben ist. In den Seidenstickereibereich der Mantelfläche ist trotz des teilweisen Materialverlusts gut zu erkennen, wie die Nadelmalerei mit unterschiedlichen Farbnuancen den Faltenwurf modelliert. Ursprünglich dürfte die Stickerei entlang der Vorzeichnung mit dunkler Seide in Stielstichen konturiert gewesen sein. Dies ist parallel zu den Häutchengoldfäden zu erkennen. Stellenweise liegt das leinene Trägergewebe frei.