Schreibmaschine "Williams Nr. 2", Nr. 11433

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Die Geschichte der Schreibmaschine lässt sich bis ins 18. Jahrhundert nachverfolgen, auch wenn erste in höheren Stückzahlen gefertigte Modelle erst Mitte des 19. Jahrhunderts nachzuweisen sind. Als wenig später die Rufe nach Schreibmaschinen mit einer sofort sichtbaren Schrift laut wurden – bei den bis dato produzierten Modellen war diese erst bei der Entnahme des Papierbogens zu sehen –, entwickelte der US-Amerikaner John Newton Williams (wohl 1840–1929) die Williams Typewriter No. 1. Sie muss als erster Typus einer Schreibmaschine angesehen werden, bei der der Text nicht mehr blind geschrieben wurde. Die wenige Jahre später auf den Markt gebrachte No. 2 ist mit Ausnahme einiger geringer Abweichungen identisch mit dem Urmodell. Bei beiden Maschinen sind die Typenhebel je zur Hälfte kreisrund um die Walze angeordnet, über die sie von oben herab angeschlagen werden. Ihre daraus resultierende eigentümliche Bewegung ist charakteristisch und hat den Williams-Schreibmaschinen die Assoziation mit einem Grashüpfer eingebracht. Charakteristisch sind auch ein dreireihiges Tastenfeld sowie die Verwendung eines Farbkissens anstelle eines Farbbandes, auf dem die Typenhebel ruhen und so kontinuierlich eingefärbt werden. Dass die Entwürfe von Williams lediglich eine Etappe bei der Entwicklung der modernen Schreibmaschine darstellten, zeigte sich, als die Produktion 1909 eingestellt wurde; wenige Jahre nachdem die Firma Underwood mit Hilfe des von Franz Xaver Wagner (1837–1907) erfundenen sogenannten Wagnergetriebes bis heute gängige Maßstäbe gesetzt hatte.