Churfürstlich Bayrisches Frewden-Fest, 3. Ereignis: Medea Vendicativa, III. Akt, 5.-7. Szene: Marina cò spiaggia […]

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Das Feuerwerksdrama Medea Vendicativa wurde am 1. Oktober 1662 als drittes Ereignis der mehrtägigen Festfolge des Kurfürstlich Bayrischen Freudenfestes an der Isar aufgeführt. Melchior Küsels vorletztes Szenenbild schildert die Seeschlacht um die Festung Kolchis. Auf der vorderen Bühnenhälfte ist die von Soldaten bevölkerte Festung Kolchis zu sehen. Als Medea sich dem dortigen Herrscher Buno anvertraut und von diesem ihre alte Heimat als Ruhereich verlangt, begegnet ihr Buno feindselig und die Schlacht nimmt ihren Lauf. In einem Wasserstreifen zwischen Ufer und Floßbühne stellt Santurini die verheerende Seeschlacht mit Hilfe verschiedenster Effekte und pyrotechnischer Mittel dar: Medeas Schiff erscheint links, begleitet von Glauco, flankiert von Hornblasenden Tritonen sowie einer Barke in Gestalt eines gigantischen Fisches, der laut Festschrift aus seinem Maul Feuer gegen Bunos Schiffe speit. Nach Kanonenschüssen fliegen Teile der Festung in die Luft, der Turm des rechten Flügels bricht zusammen. Der Kanonenbeschuss vom linken Festungsturm trifft Medeas Flotte. Mittig werden die Festungsmauern von einem mit dem Reichsadler bekrönten Tor durchbrochen, hinter dem eine weitere Floßbühne liegt. Dort ist bereits die Triumphbogenarchitektur für die Apotheose des Schlussbildes zu sehen, die nach dem Untergang der Medea und der Zerstörung der Festung nach vorne gezogen wurde (vgl. F 909). Von einem entfernt im Hintergrund rechts liegenden Turm mit flankierenden Gerüsten wird ein Feuerwerk entzündet, das die Seeschlacht und das Untergangsszenarium der Medea im Vordergrund wirkungsvoll beleuchtet.

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MM/sdp

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