Il Pomo d’Oro, V. Akt, 10.-11. Szene: Celeste, Terreste, e Maritima (23. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Die ursprünglich als fünfaktige Hochzeitsoper geplante festa teatrale Il Pomo d’Oro wurde am 12. und 14. Juli 1668 zur Feier des Geburtstages der Kaiserin Margarete Theresia im neueröffneten Theater auf der Cortina aufgeführt. Leopold I. beauftragte das am Wiener Hof bereits bewährte künstlerische Triumvirat von Lodovico Burnacini, Francesco Sbarra und Antonio Cesti mit der Festoper. Mathäus Küsel hat die insgesamt 23 Bühnendekorationen für das Libretto gestochen. Mit Jupiters weisem Beschluss, den Pomo d’oro der Kaiserin zu verleihen, konnten auch die drei Göttinnen wieder besänftigt werden. Als Zeichen der Freude endete die Festoper mit einem aus acht Tänzen bestehenden Schlussballett, welches im Himmel, zu Wasser und auf Erden aufgeführt wurde. Burnacini hat dafür eine städtische Straße mit zweigeschossigen Palazzi ersonnen. Am Ende der breiten Straße öffnet sich der Blick auf das Meer, in dem zahlreiche Meerwesen einen Tanz aufführen. Die Straße selbst bietet Platz für das irdische Ballett, an dem in symmetrischer Aufstellung 15 Tänzer teilnehmen. Am Bühnenhimmel wölbt sich ein breites Wolkenband bogenförmig nach unten, auf dessen mittleren Teil Amoretten einen himmlischen Tanz aufführen; seitlich von ihnen lagern die olympischen Götter mit ihren jeweiligen Attributen. Hervorgehoben sind darüber auf einzelnen Theatermaschinen in Form von Wolken links Jupiter und rechts seine Gattin Juno. Sie rahmen eine strahlende Öffnung in einem Wolkenkranz, in dem laut Libretto das Bildnis des Kaiserpaares umgeben von anderen Prinzen des Habsburgischen Reiches erscheint. Da von diesem dynastischen Gruppenbild helles Licht auf die umliegenden Wolken und die Erde ausstrahlte, ist das Schlussbild, ähnlich dem Prolog, als Huldigungsszene und Verherrlichung des österreichischen Kaiserhauses zu verstehen (vgl. F 1291).

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MM/sdp

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