INSIGNIA IESVITARVM

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Das satirische Flugblatt präsentiert und erläutert das angebliche Wappen der Jesuiten. Seitlich stehen als Schildhalter Papst und Kardinal (A). Das Wappenschild selbst hat die Gestalt eines Pulverfasses (B), welches von einem Harnisch (C) und einem Kampfschild mit Schwert (D) eingefasst wird. Vor dem Pulverfass rauft sich ein in Stricken verfangener Jesuit die Haare (E). Zu Seiten des Pulverfasses stehen zwei Kanonen (F). Zwei Arme halten Schwert und Fackel (G). Als Helm fungiert ein Basiliskenkopf (H), der zugleich das Böse verkörpert. Anstelle der Helmdecke erscheinen züngelnde Flammen, aus denen heraus bewaffnete Jesuiten wie Dämonen ausschwärmen (I). Die Helmzier besteht aus Dreschflegel, Büchse, Hellebarde (K) sowie einem Jesuiten, der als Zeichen seiner Geldgier einen Beutel um den Hals trägt (L). Im Text folgen auf die detaillierte Wappenauslegung noch zwei kleinere Abschnitte, von denen der erste die Praxis des Ablasshandels anprangert, während der zweite mit dem Hinweis auf die anagrammatische Umkehrung von ROMA zu AMOR den katholischen Klerus homosexueller Neigungen bezichtigt.

Literatur

Wolfgang Harms/Beate Rattay, Illustrierte Flugblätter aus den Jahrhunderten der Reformation und der Glaubenskämpfe, Coburg 1983, S. 110f., Kat. Nr. 52; Christiane Wiebel / Kristin Wiedau: Das Kupferstichkabinett der Kunstsammlungen der Veste Coburg. Ein Blick in die Sammlungen, Coburg 2002, S. 87.

Author

Michael Overdick

Rights Statement Description

RR-F