Das Münich vnd pfaffen gaid / Nyemand zu lieb noch zu laid... (Jagd auf Mönche und Pfaffen)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Die Flugblattillustration zeigt, wie in einem von Netzen abgesteckten Terrain nach Art einer eingestellten Jagd Pfarrer mitsamt ihren Haushälterinnen und Mönche von Teufeln auf den weit geöffneten Höllenschlund zu gehetzt werden. Einige der Geistlichen versuchen, über die Netze zu entkommen oder sich im Gebüsch zu verstecken. Im Höllenschlund sitzt bereits der Papst und nimmt einem der Teufel die Beichte ab. Im begleitenden Text erscheint die dargestellte Szene als nächtliche Traumvision. Der Ich-Erzähler berichtet, wie er einen der Verfolgten nach dem Grund für die Hatz fragt. Dieser antwortet in aller Ausführlichkeit, dass die Geistlichen schuldig sind, weltlicher als die Weltlichen zu leben. Sie seien geldgierig und unkeusch, gäben sich der Völlerei hin und vernachlässigten das Wort Gottes. Die Klage endet mit Hoffnung, dass demjenigen, der dem „geystlosen netz“ entkommt und sich auf Gottes Wort besinnt, doch noch die Erlösung zuteil werde.

Literatur

Wolfgang Harms/Beate Rattay, Illustrierte Flugblätter aus den Jahrhunderten der Reformation und der Glaubenskämpfe, Coburg 1983, S. 42f., Kat. Nr. 21.

Author

Michael Overdick

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