Relief der Gefangennahme Luthers bei Altenstein, in einem Stehrahmen, aus dem Holz der Lutherbuche bei Altenstein gearbeitet

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Unweit von Altenstein erhob sich an der Stelle, wo Luther auf dem Rückweg vom Wormser Reichstag zum Schein entführt wurde, eine stattliche Buche. Am 17. Juli 1841 brachte ein Sturm den Baum zu Fall. Herzog Bernhard II. von Sachsen-Meiningen überließ das Holz der Gemeinde Steinberg mit der Auflage, es nicht zu verbrennen. In der Folgezeit fertigte man aus dem Holz verschiedene Gegenstände, die als Lutherandenken aufgrund des Reliquiencharakters in ganz Europa begehrt waren. Als Gegenleistung für ein solches Objekt erwartete man eine beliebige Gabe für die Steinberger Kirche. Einige der Stücke gelangten zur Ausstattung des Lutherzimmers auf die Veste Coburg. Zu ihnen gehört die in einen Stehrahmen eingesetzte Relieftafel, die sinnigerweise die Entführung des Reformators darstellt. Als Vorlage diente das entsprechende Blatt aus der bekannten graphischen Folge des Coburger Künstlers Gustav König. Die dünne und somit leicht transparente Relieftafel ist als Lichtschirm gedacht, d.h. sie entfaltet ihre schönste Wirkung, wenn man sie vor einer Kerze platziert.

Literatur

Gerhard Seib, Die Lutherbuche bei Altenstein und die aus ihr gewonnenen „Luther-Devotionalien“, in: „Er fühlt der Zeiten ungeheuren Bruch und fest umklammert er sein Bibelbuch ...“ Zum Lutherkult im 19. Jahrhundert, hg. von Hardy Eidam und Gerhard Seib, Berlin 1996, S. 123-131.

Author

Michael Overdick

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RR-F