Medaille auf Martin Luther (1483-1546) und Jan Hus (1369-1415)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Vs.: WAS IENE GANS GEDACHT, HAT DISER SCHWAN VOLLBRACHT, Brustbild Luthers im Talar nach halb links, im Abschnitt D.MARTIN / LUTHER· Rs.: IST ZU COSTNITZ VERBRAND·1415.D.6·IULII·, Brustbild Hus nach rechts, im Abschnitt M·IOANNES / HUS· Der tschechische Kirchenkritiker und Reformator Jan Hus, auf dem Konstanzer Konzil zum Ketzer erklärt und am 6. Juli 1415 verbrannt, gilt als ein Vorläufer Martin Luthers. Ihm wird zugeschrieben, mit seinem Ausspruch „Heute bratet ihr eine Gans (tschechisch husa = Gans), aber aus der Asche wird ein Schwan entstehen“ Luthers Erscheinen prophezeit zu haben. Die Gans wurde zum Symboltier von Hus, der Schwan von Luther. Die Umschrift der Vorderseite spielt auf den Sieg des Schwanes an, Luther konnte Ideen, die auch Hus schon hatte, fortführen und damit die Reformation auf den Weg bringen. Die Medaille wird gelegentlich auf das Jahr 1717 datiert, Belege dafür gibt es jedoch bislang nicht. Medaillen, die beide Reformatoren gemeinsam würdigen, kommen zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Ausprägungen immer wieder vor.

Literatur

Brozatus, Klaus-Peter [Bearb.]: Reformatio in Nummis. Band I.1 Annotierter Bestandskatalog der reformationsgeschichtlichen Münz- und Medaillensammlung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Osnabrück 2015, S. 54, Nr. 32.

Author

Kathrin Vogler

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RR-F