Kreuzigung mit Gustav Adolf und Martin Luther (Hinterglasbild)

Stadtmuseum Kaufbeuren

Beschreibung

In der Kaufbeurer Hinterglasmalerei findet sich eine ganze Reihe von Bildnissen, die für den Protestantismus prägende Figuren darstellen. Das Hinterglasbild zeigt den Schwedenkönig Gustav II. Adolf und Reformator Martin Luther am Fuße des Kreuzes mit dem bereits toten Christus. Insbesondere die Inschriften geben Aufschluss über die Aussageabsicht des Bildes. Links im Fuß der Marmorsäule ist ein auf den Schwedenkönig bezogenes Zitat zu lesen: "Ich / schütze / Gottes / Wort / und / Ruhm." Der Text rechts im Sockel der Marmorsäule Worte bezieht sich auf Luther: "Ich / trug es / vor / im / Heilig / =thum." Auf der Frontseite des Sockels steht zudem: "(Wir) kämpfften ritter / =lich für diese reine / Lehre / Das Christi Kreuz= / Verdienst zum Heil / uns gnugsam were." Am unteren Ende des Sockels ist die für Kaufbeuren wertvolle Signatur "J.J.R", die das Bild als Werk des Hinterglasmalers Johann Jakob Rumpelt (1706-1782) identifiziert, sowie die Datierung 1752 zu lesen. Das Hinterglasbild von Johann Jakob Rumpelt ist damit als Bekenntnisbild für die "reine Lehre Christi" zu verstehen, für welche die beiden Fürsprecher des Protestantismus "ritterlich" kämpften. Kaufbeuren zählte in der Frühen Neuzeit zu den bikonfessionellen Reichsstädten. Zahlreiche Konflikte zwischen der katholischen und der protestantischen Bevölkerung prägten das Klima in der Stadt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden vor diesem Hintergrund Hinterglasbilder mit protestantischer Bildsprache und Aussageabsicht.

Author

Susanne Sagner / Petra Weber

Rights Statement Description

RR-F