Kugelwaschmaschine, Marke Atika

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Praktische Kleinwaschmaschinen wie diese aus der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld (Lkr. Augsburg) stammende Kugelwaschmaschine waren in den 1950er- und 1960er-Jahren häufiger in Gebrauch. Man setzte das Gestell auf die Badewanne, an deren Breite es sich mithilfe verstellbarer Schienen anpassen ließ. Dann befüllte man die Kugel mit Lauge und Wäsche, verschloss sie luftdicht, kurbelte zehn Mal in beide Richtungen, öffnete die Luke und spülte die Wäsche aus. Waschkugeln kosteten Mitte der 1960er-Jahre rund 150 DM. Wegen des relativ hohen Preises sparten viele eher auf eine vollautomatische Waschmaschine. Das Wäschewaschen war bis in die 1960er-Jahre mühselige Schwerarbeit, die ausschließlich Frauen leisteten. Die so genannte große Wäsche eines Haushaltes beanspruchte ein bis zwei Arbeitstage. Zum Waschvorgang gehörten das Einweichen, Seifen, Bürsten, Kochen, Spülen, Wringen, Bleichen und Aufhängen der Wäsche. Mechanische Hilfsmittel wie Wäschebleuel, -stampfer und -schaukeln, ebenso Waschtrommeln, Wäschepressen und Wäscheschleudern erleichterten einzelne Arbeitsschritte. Zunächst per Muskelkraft bedient, wurden einige später auch mit Strom oder Gas angetrieben – weit vom Standard eines Waschvollautomaten entfernt. 1951 kam die erste deutsche vollautomatische Waschmaschine mit Schleudergang, eine Constructa, auf den Markt. Doch erst in den 1970er-Jahren konnten sich viele Haushalte einen Vollautomaten leisten, der den Frauen die Wäschepflege spürbar erleichterte.