Werbekarte mit Blindprägung "Gedenktaler auf Türk. Kriegsminister Enver Pascha", Nr. 4578

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der Karton im Postkartenformat weist vier runde Blindprägungen auf. In den oberen Ecken befinden sich als Firmenzeichen zwei Zwerge an einer Münzpresse (links) sowie ein Posthorn mit der Initiale „L“ im Lorbeerkranz mit Schleife (rechts). Bei den größeren Druckbildern handelt es sich um Vorder- und Rückseite eines Gedenktalers auf den türkischen Kriegsminister „Enver Pascha“ mit der Nummer „4578“, der in „Silber 990/1000, 18 gr. schwer / mit Stempelglanz oder matt oxydiert“ für fünf Mark pro Stück erhältlich war. Mit solchen Karten bewarb die Nürnberger Münzprägeanstalt von Ludwig Christian Lauer ihre Medaillen, in diesem Fall eine von Otto F. Hoppe (1882–1967) 1916 entworfene Gedenkmedaille aus der „Kriegsmedaillen“-Serie zum Ersten Weltkrieg. Sie zeigt Avers İsmail Enver, bekannt als Enver Paşa (1881–1922), 1914 zum Kriegsminister des Osmanischen Reichs ernannt. Der ehemalige Militärattaché an der Berliner Botschaft nahm entscheidenden Einfluss auf die Allianzpolitik und den Kriegseintritt der Türkei auf Seiten der Mittelmächte. Revers breitet der Adler als Symbol für das Deutsche Kaiserreich schützend seine Flügel über dem Bündnispartner, symbolisiert durch die Fahne des Osmanischen Reichs, aus. Die Karte stammt aus der Kriegssammlung des in Dornstadt am Ries (Baden-Württemberg) geborenen und als Lehrer in Nürnberg tätigen Wilhelm Beck (1881–1967). Sie umfasst überwiegend Plakate und Bekanntmachungen, die vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis in die Revolutionszeit reichen. Beck sammelte statt der als Kunstobjekt und Wertanlage geschätzten Medaillen entsprechend geprägte Karten, die er wohl direkt vom Nürnberger Hersteller bezog (u. A. Inv.Nr. 025274, 025275).