Vier Eierbecher mit Unterteller aus Teakholz

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die aus Teakholz gedrechselten Eierbecher stammen aus der 1778 gegründeten Drechslerei Heinz in Waal (Lkr. Ostallgäu), die Gebhard Heinz (1884–1972) 1910 in vierter Generation übernommen hatte. Sein Sohn Christian (1912–1963) erweiterte den Betrieb in den 1950er-Jahren um eine Schreinerei und setzte vermehrt auf die Herstellung von Möbeln. Als er 1963 bei einem Autounfall ums Leben kam, führte seine Witwe Klara (1926–2007) das Unternehmen weiter. Die Besonderheit der stapelbaren und mit passenden Untertellern ausgestatteten Eierbecher besteht in einer gefrästen Kerbe, die zur Aufnahme des Eierlöffels dient. Entworfen wurden sie von Klara Heinz, wohl angeregt durch die Gestaltungsansätze des befreundeten Künstlers Alfons Klein (1905–1983). Das Produkt wurde auf der Münchner Handwerksmesse präsentiert, wo es aufgrund seines schlichten und funktionalen Designs eine rege Nachfrage erfuhr. Neben seriell am Drehautomaten gefertigten Erzeugnissen entwickelten sich die Herstellung von (Einbau-)Möbeln und der Innenausbau zu Schwerpunkten der Firma, während der letzte Drechsler 1975 in den Ruhestand ging. 1995 übernahm die Tochter und Schreinermeisterin Hildegard Heinz (geb. 1948) mit ihrem Ehemann Dieter Kaiser (1940–2013) den Betrieb. Da sich keine Nachfolge fand, endete 2016 die über 200-jährige Firmengeschichte.