Abschlag vom Talerstempel im Gewicht eines Doppeltalers vom Eichstätter Bischof Martin von Schaumberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "MARTINVS D G EPS EVSTETENSIS 1572 Im Feld: S - W"; Brustbild des Heiligen Willibald mit Krummstab und Buch, darunter geviertes Hochstifts- und Familienwappen, im Feld Buchstaben. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Kordelkreis.

Rückseite: Aufschrift "MAXIMILIAN IMP - AVG P F DECRETO"; Doppelköpfiger Reichsadler, darüber Krone, auf seiner Brust Reichsapfel mit Wertzahl. Außen Fadenkreis, Schriftkreis und Kordelkreis.

Martin von Schaumberg war während seines 30 Jahre dauernden Pontifikats in Eichstätt ein Reformer in kirchlichen und wirtschaftlichen Belangen. So konnte er die Schulden des Hochstifts Eichstätt spürbar reduzieren und den Besitz erweitern, wobei er auch versuchte die protestantisch gewordenen Gebiete seiner Diözese wieder zum katholischen glauben zu führen. Dies scheiterte jedoch bei den zollernschen Markgrafschaften. Zudem förderte er die Bildung der Bevölkerung durch die Gründung von Dorfschulen. In dieses Bild passt auch, dass Bischof Martin bereits 1583, als einer der ersten Fürsten im Reich, den Gregorianischen Kalender einführte. Allerdings begann in den 1580er Jahren auch die Hexenverfolgung im Bistum Eichstätt. Numismatisch trat Martin von Schaumberg als der erste Eichstätter Bischof hervor, der Taler prägen ließ. Diese Münzen, zeitgenössisch als Reichsguldiner bezeichnet, hatten den Wert eines Goldgulden und trugen die Wertzahl 60, da sie 60 Kreuzern entsprachen. In diesem Fall handelt es sich jedoch um einen Abschlag im Gewicht von zwei Talern.