Jeton auf die Hundertjahrfeier der evangelischen Stadtschule in Marktbreit am 7. November 1707

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Außen: MONETA SCHOLAE IVBILAEO DONATA Innen: OPFERE GOTT DANCK"; Kniendes Kind hebt ein brennendes Herz gen Himmel. Außen doppelter Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "Auf Buch: DEM HOECHSTEN ZU EHREN - DIE SCHUL FREUD ZU MEHREN Oben: MARCKBREIT AM TAG MARTINI Im Feld: 1607 - 1707 - D 11 - NOV Unten: S P Q M"; Aufgeschlagendes Buch mit Schrift, darüber, an den Seiten und darunter Schrift.

In Marktbreit wurde am 11. November 1607 die Stadtschule gegründet. Hundert Jahre später, im Jahr 1707, feierte man das hundertjährige Bestehen dieser Schule mit der Ausgabe eines silbernen Jetons, einer kleineren Form der Medaille. Dieser wurde in Nürnberg geprägt, wobei die Stempel von Georg Friedrich Nürnberger, der auch die Stempel für die Münzen der Stadt Nürnberg schnitt, gefertigt wurden. Verwendung fanden diese Stücke als Festtagsgabe, gemeint ist der Tag des Schuljubiläums, für die Kinder und die Armen. Solche Sonderprägungen als Gabe für die Armen waren ein weit verbreitetes Phänomen des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts. In Marktbreit entschied man sich bei der Gestaltung der Vorderseite für einen knienden Schüler, der ein brennendes Herz empor hält, sowie für eine teils lateinische und teils deutsche Umschrift. Die Rückseite war der Darstellung eines aufgeschlagenen Buches vorbehalten. Unter diesem Buch wurde auch der Auftraggeber, der Stadtrat, genannt. Dieser bediente sich der, an die Antike erinnernden Bezeichnung "Senat und Volk von Marktbreit"