Kipperkreuzer der Reichsstadt Regensburg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Stadtwappen in verziertem Schild.

Rückseite: Schild mit Wertangabe auf Kreuz. Außen Blatt-Linien-Strichelkreis.

Die Reichsstadt Regensburg stand Anfang des 15. Jahrhunderts vor einem Dilemma. Als Reichsstadt unterstand sie dem Kaiser, war aber vollkommen vom Herzogtum Bayern eingeschlossen, so dass de facto große Macht vom Herzog von Bayern ausging. Erschwerend kam hinzu, dass die Stadt Regensburg nahezu zahlungsunfähig war. In dieser angespannten Situation erwarb man 1512 das Münzrecht für Goldmünzen, nachdem man bereits 1510 mit der Prägung von Münzen nach bayerischem Vorbild begonnen hatte. Nochmals erweitert wurde das Münzrecht 1547. Ab diesem Zeitpunkt durfte Regensburg alle Nominale prägen, die konform zur Reichsmünzordnung waren. Allerdings wurden gerade die Feingehaltsvorgaben der Reichsmünzordnung während der Kipper- und Wipperzeit nicht beachtet, was ein grundlegender Aspekt dieser größten Geldentwertung in Zentraleuropa in der Frühen Neuzeit war. Insbesondere die Kleinmünzen, zu denen auch dieser Kreuzer zählte, wurden in rasantem Tempo verschlechtert, so dass immer mehr Kleinmünzen benötigt wurden, um eine gute Silbermünze dafür eintauschen zu können.