Wallfahrtsmedaille auf das 1100-jährige Jubiläum der Wallfahrt zum Heiligen Marinus und Anianus in Wilparting 1816

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IUBELFEYER Z. WILPARTING / IM MONAT MAY / MDCCCXVI"; Ansicht des Pfarrdorfes Irschenberg mit der auf dem Berg liegenden Filialkirche Wilparting, unten Signatur I D F. Außen und im Abschnitt Schrift.

Rückseite: Aufschrift "S MARINE S ANIANE / ORATE PRO NOBIS"; Beide Heilige nebeneinander auf Wolken schwebend: Der Heilige Marinus im bischöflichen Ornat mit Krummstab und Buch, rechts daneben kniend der Heilige Anianus mit einem Quasten-Kissen in der Linken, darauf ein Vogel; zwischen den beiden Heiligen brennt ein (Lager-)Feuer; unten auf der Wolke Signatur: DAISER F. Außen Schrift.

Im Zuge der Gegenreformation nahm nicht nur die Zahl der Wallfahrtsorte stark zu, sondern auch die Typenvielfalt der Wallfahrtsmedaillen. Erworben wurden die Stücke von den Gläubigen zumeist am jeweiligen Pilgerort, waren aber keine bloßen Souvenirs, sondern Zeichen gelebter Volksfrömmigkeit. Sei es als Anhänger, als Bestandteil des Rosenkranzes oder eingenäht in die Kleidung: Schutz und Segen sollen die religiösen Medaillen auch noch in modernen Zeiten gewährleisten. Mit dem 19. Jahrhundert und einer zunehmenden Industrialisierung der Produktion entwickelten sich jedoch die Wallfahrtsmedaillen schließlich zu regelrechten Massenobjekten.