bavarikon4UBeschreibung
Das Musterbuch von 1835 bis1838 zeigt Modelabdrucke und Abriebe auf Papier, die mit den Namen der Graveure oder Modelschneider bezeichnet sind. Einige der Namen lassen sich immer wieder in den Werkstattbüchern nachweisen. So beschäftigte Schöppler & Hartmann die Modelschneider namens ‚Sirice‘ (‚Zirize‘), ‚Mühlberger‘ oder ‚Strehle‘ bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts. Die Musterblätter tragen Dessinnummern beginnend mit 6593 und endend bei 7680.
Das in Rede stehende Musterbuch lässt sich den sogenannten Werkstattbüchern zuordnen, da es mit den Modelabdrucken der Qualitätsprüfung diente und nicht der Dokumentation der produzierten Kollektion. Anhand der darin verwahrten Modelandrucke – auch als Abschläge bezeichnet – überprüften Formstecher und Graveure die Passgenauigkeit einzelner Walzen und Modeln. Jeder Rapport, also ein in sich abgeschlossenes Motiv auf dem Stoff, musste sowohl in der Länge als auch in der Breite exakt zum nächsten Rapport passen.
Author
Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim)
Literatur
Kluge, Andrea: Der Stoff aus dem die Mode ist ... Die Stoffmustersammlung der Neuen Augsburger Kattunfabrik, hrsg. von Neue Augsburger Kattunfabrik, Rosenheim: Rosenheimer Verlagshaus, 1991.
Kluge, Andrea, Entdecken einer neuen Welt. Typologie und interdisziplinärer Quellenwert von Stoffmusterbüchern, in: Geschichte braucht Stoff - Stoffe machen Geschichte. Historische, quellenkundliche und archivisches Aspekte von Stoffmusterbüchern, hrsg. von Sächsisches Staatsministerium des Inneren, Halle, 1. Auflage 2001, pp. 89-105.