Glasbecher mit der Ansicht vom Tucher'schen Anwesen Winterstein, 1678

Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal

Beschreibung

Zylindrischer Kugelfußbecher aus Glas mit Ansicht des Gutes und des Dorfes Winterstein bei Großengsee im Nürnberger Land. Die auf einer Felsformation stehende Burg erhebt sich über dem darunter dargestellten Dorf mit Bäumen und einem umzäunten Garten. Über der Architekturdarstellung findet sich der Schriftzug "Winterstein". Der Künstler signierte seine Arbeit unterhalb eines Baumes, indem er die Schrift in die Farbe einritzte: „Herman Benckert Fecit Ao. 1678 in Lauff“. Die Burg Winterstein gelangte 1662 in den Besitz der Familie Tucher, der es als Jagdschloss diente. Nach zwischenzeitlichem Verkauf und der Zerstörung etlicher Gebäude, erwarb die Familie die Burg zurück. Winterstein ist bis heute Familienbesitz. Der Becher entstand vermutlich zusammen mit zwei weiteren Kugelfußgläsern, die die Tucher’schen Besitzungen Simmelsdorf und St. Helena zeigen. Der Darstellung auf dem Glas diente eine Radierung von J.C. Renner vom Anfang des 17. Jahrhunderts als Vorlage, der sie nach einer Vorzeichung von Johann Keill (1642–1719) gefertigt hatte.

Author

Birgit Schübel