Münz- und Medaillenprägung von Bistümern und (Alt-)Fürsten in Altbayern, Franken und Schwaben
Historische Entwicklung
Die Münzprägung der von den bayerischen Herzögen unabhängigen Prägeherren setzte im 10. Jahrhundert mit den Münzen der bayerischen Bistümer ein. Diese ersten Prägungen waren von Gestaltung, Gewicht und Feingehalt den herzoglichen Denaren/Pfennigen sehr ähnlich. Ab dem 11. Jahrhundert erhielten immer mehr Prägeherren, darunter auch weltliche Fürsten, das Recht, eigene Münzen zu prägen. Teilweise ließen die weltlichen und geistlichen Herren Bayerns, Frankens und Schwabens auch in auswärtigen Besitzungen Münzen prägen.
Diese Entwicklung führte zum Verlust eines gemeinsamen Gewichts- und Feingehaltsstandards. In Augsburg wurde dieser bereits 1061 aufgegeben. In der Zeit des "Regionalen Pfennigs" war die Münzlandschaft im Gebiet des heutigen Bayerns sehr vielgestaltig. Erst im Spätmittelalter sollte die Münzprägung wieder überregionalen Regelungen unterliegen. Diese regionalen Münzverträge führten auch zu den Reichsmünzordnungen, in denen für größere Nominale gemeinsame Standards festgelegt wurden.
In dieser Zeit begannen auch zahlreiche bayerische Städte wie z.B. Augsburg, Regensburg und Nürnberg, eigene Münzen und Medaillen auszugeben. Damit standen sie in der Frühen Neuzeit in einer Reihe mit weltlichen Münzherren wie den Hohenzollern in Franken mit den Zentren Ansbach und Kulmbach bzw. Bayreuth, sowie den Bischöfen von Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Passau, Freising, Augsburg und Regensburg.
Mit dem Ende des Alten Reichs unter Napoleon Bonaparte ab 1803 fand diese vielgestaltige bayerisch-fränkische Münzlandschaft ihr Ende und ging ab 1806 in der Münzprägung des Königreichs Bayern auf.
Die anderen Teilsammlungen zu "Münzen, Medaillen und münzähnliche Objekte aus Bayern, Franken, Schwaben und der Pfalz in der Neuzeit" in bavarikon
- Münzen und Medaillen der bayerischen Linie von Haus Wittelsbach von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert (in Vorbereitung)
- Frühneuzeitliche Münzen und Medaillen der bayerischen Städte bis 1806
- Medaillen der Städte und Gemeinden in Bayern ab 1806
- Bayerische Bürgermeistermedaillen
- Bayerische Wallfahrtsmedaillen aus sechs Jahrhunderten
- Notgeldmünzen in Bayern von 1916-1922
- Bayerische Marken und Zeichen der Neuzeit
- Nürnberger Rechenpfennige
>> Dieser Bestand ist ein Teil der Sammlung "Münzen, Medaillen und münzähnliche Objekte aus Bayern, Franken, Schwaben und der Pfalz in der Neuzeit" der Staatlichen Münzsammlung München.