Private Druckereien

Der Banknotendruck wurde spätestens im 19. Jahrhundert zu einem Spezialfeld, das von privaten Druckereien vorangetrieben und entwickelt wurde. Bedeutende Druckereien, die noch heute weltweit tätig sind, entstanden vor allem in Großbritannien, Deutschland und den Vereinigten Staaten.

In Frankfurt wurde 1850 die Druckerei "Dondorf & Naumann" gegründet. Ihre Gründer Bernhard Dondorf (1809-1902) und Carl Christian Otto Naumann (1794–1865) spezialisierten sich auf den Druck von Wertpapieren, Banknoten und Briefmarken. Zunächst produzierten sie vor allem Banknoten für den deutschen Raum, so für die Frankfurter Bank oder die Badische Bank. Das Unternehmen war auch international tätig, so etwa für Japan, Luxemburg oder die Schweiz. Mit der Zentralisierung des Banknotenwesens ab 1871 brachen die Aufträge aus dem deutschen Raum weg und 1932 musste der Traditionsbetrieb schließen.

In Leipzig wurde 1852 das Unternehmen "Giesecke+Devrient" gegründet. Hermann F. Giesecke (1831–1900) und Alphonse Devrient (1821–1878) spezialisierten sich zunächst auf hochwertigen Buchdruck. Kurz nach der Unternehmensgründung begannen sie mit einem weiteren Geschäftsfeld, dem Banknotendruck. Am Unternehmenssitz in Leipzig wurde eine hoch technologisierte Produktion aufgebaut, die nahezu alle Arbeitsschritte selbst durchführen konnte. So gab es eine eigene Gravier- und Guillochierabteilung und ein chemisches Labor und mechanische Werkstätten. Giesecke+Devrient erwarb sich damit weltweit einen Ruf als führende Sicherheitsdruckerei. Zahlreiche Aufträge aus dem deutschen Raum, aber auch aus der Schweiz und Portugal, Thailand und Peru folgten. Im Jahr 1948 wurde der Sitz nach München verlegt. Das Stammhaus in Leipzig wurde nach der Enteignung zum volkseigenen Betrieb erklärt, dem VEB Wertpapierdruckerei der DDR.

Schon Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden in Großbritannien Banknotendruckereien. Als frühestes Unternehmen wurde 1810 "Waterlow & Sons" gegründet. Zunächst wurden Briefmarken hergestellt, dann Banknoten für Staaten weltweit. Ebenso international tätig war das 1824 gegründete Unternehmen "Bradbury Wilkinson and Company". Beide wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts von "De La Rue" übernommen. Thomas De La Rue gründete das Unternehmen 1813 und stellte zunächst Spielkarten her. Erst ab 1855 begann der Einstieg in den Briefmarken- und Banknotendruck.

Eine weitere führende Druckerei, die noch heute besteht, ist die "American Banknote Company" in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurde im Jahr 1858 durch den Zusammenschluss von sieben Druckereien gegründet. Neben den dargestellten Druckereien gibt es noch weitere Unternehmen, so "Orell Füssli" in der Schweiz oder "Enschede en Zonen" in den Niederlanden oder "Tumba Bruk" in Schweden.

Giesecke+Devrient GmbH

Königreich Sachsen, Sächsische Bank: Banknote über 100 Mark von 1911

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Dondorf & Naumann

Königreich Württemberg, Württembergische Notenbank: Banknote über 10 Gulden von 1871

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De La Rue

Niederlande, Nederlandsche Bank: Banknote über 20 Gulden von 1945

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Bradbury Wilkinson and Company

Äthiopien, Bank of Ethiopia: Banknote über 10 Thaler von 1933

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Waterlow and Sons

Hongkong, Hong Kong and Shanghai Banking Corporation: Banknote über 5 Dollar von 1923

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Orell Füssli

Schweiz, Schweizerische Nationalbank: Banknote über 5 Franken von 1921

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Koninklijke Joh. Enschedé

Niederlande, Nederlandsche Bank: Banknote über 25 Gulden von 1941

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American Banknote Corporation

Brasilien, Thesouro Nacional: Staatspapiergeld über 2 Mil Reis

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