Nutzbauten

Mit der Industrialisierung war bei vielen Gewerbetreibenden der Wunsch entstanden, sich und die eigene Ware zu präsentieren. In München entstanden dazu 1907 und 1908 die ersten drei Hallen auf der Theresienhöhe für einen Ausstellungspark. Anlässlich des 750. Stadtgründungsjubiläums wurde das Gelände mit der Ausstellung "München 1908" eröffnet.

Die Ausstellung war eine großangelegte Leistungsschau von "Münchner Produktion und Handel". Franz Zell stellte dort neben den Architekten Friedrich von Thiersch, Hans Grässel und Gabriel von Seidl aus. Für Zell war die Ausstellung eine weitere Karrierestufe zum gefragten Architekten.: "Münchner Ausstellung 1908 Entwurf zur grossen Bierhalle zur Ausführung gewählt. Ganz besonderer Erfolg brachte der ländliche Mustergasthof […] auf dieser Ausstellung, der eine Reihe von Aufträgen brachte und von nun an war mein Büro eines der bestbeschäftigsten in München." (Franz Zell, 1936).

Im Raum des Münchner Architekten- und Ingenieurs-Vereins wurden Modelle von Zells Schulhaus in Stein bei Aschau und von der Schnitzschule Oberammergau gezeigt. Von der 1907 in Berchtesgaden gebauten Lesehalle (nicht mehr erhalten) wurden verschiedene Ansichten ausgestellt.

Zells Büro erhielt nun zahlreiche Aufträge: Für Gasthäuser, Hotelbauten, für ein Rathaus im österreichischen St. Gilgen und für die Restaurierung des Memminger Rathauses, für Pavillonbauten, Forst- und Jagdhäuser.

Michaela Thomas