Gästebuch der Ausstellung „Volkskunst im Allgäu“

Die Präsentation der Ausstellung "Volkskunst im Allgäu" erhielt nicht nur bei der Allgäuer Bevölkerung viel Beachtung sondern wurde von Fachleuten großer Museen, Architekten, Künstlern, Kunstfreunden, Lehrern und Geistlichen besucht.

Die Ausstellung war Initialzündung für heimatschützerische Ambitionen und den Trend der Volkskunstbewegung. Viele Menschen am Ende des 19. Jahrhunderts hatten das Gefühl, in einer Zeit des Umbruchs und des Wandels zu leben. Unsicherheiten entwickelten sich und die Suche nach Beständigkeit und sicheren Werten begann. Mit der Ausstellung "Volkskunst und Heimatkunde" in Kaufbeuren wurde die ideale Vergangenheit inszeniert. Ein Bild und die Wunschvorstellung der entschwundenen guten alten Zeit wurde 1901 reanimiert. Die Kaufbeurer Ausstellung und Franz Zell waren hier trendsetzend. Das beschreibt Eva Bendel ausführlich in ihrem Buch "Inszenierte Geschichtsbilder, Museale Sinnbildung in Bayerisch-Schwaben vom 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit".

Bürgertum, Adel und Künstler, Architekten und Museumsleute reisten in Scharen nach Kaufbeuren. Im "Album der Besucher des Museums" finden sich bekannte und prominente Namen: Die Architekten Gabriel von Seidl, August Thiersch, Hans Grässel, Karl Hocheder, Emanuel Seidl, Eugen Dollinger, Hans Bosch - Direktor am Germanischen Museum Nürnberg, Franz von Stuck, Ferdinand von Miller, Prof. Rudolf von Seitz und der Fürst von der Leyen.

Michaela Thomas