Cloisonné in der Sammlung ostasiatischer Kunst des Graf-Luxburg-Museums

Die Luxburgsche Sammlung an chinesischem Cloisonné ist vergleichsweise klein und umfasst fünf Kunstwerke.

Als Cloisonné wird sowohl die kunsthandwerkliche Technik als auch das entstandene Kunstwerk selbst bezeichnet. Der Begriff Cloisonné ist eine Kurzform des französischen "émail cloisonné". Bezeichnet wird dabei eine Technik, die bei Arbeiten aus Emaille angewandt wird. Dabei werden auf eine Trägerplatte oder eine Trägerform dünne Metallstege aufgelötet. Der Rohling besteht meist aus Kupfer oder Bronze. Durch das Auflöten entstehen auf dem Rohling Parzellen, sogenannte cloisons. In die Zellen wird farbige Glasfarbe gefüllt. Diese ist in unterschiedlichen Farben gehalten. Die cloisons verhindern, dass die Glasfarben ineinanderlaufen. Anschließend wird der Rohling bei einer Temperatur zwischen 750 und 800 Grad Celsius gebrannt. Dadurch entsteht auf dem Rohling ein Muster aus farbigem Glas. Das Kunstwerk wird anschließend geschliffen und poliert. Um eine Oxidation zu vermeiden, wird das Metall vergoldet.

Im Chinesischen wird Cloisonné auch als Jingtai lan bezeichnet. Übersetzt bedeutet dies Jingtai-Blau. Dies geht zurück auf den leuchtend türkisblauen Grund vieler Cloisonnés, der ab der Jingtai-Periode (1450-1456) verwendet und dann zum Synonym für chinesisches Cloisonné wurde.

Kunstwerke aus Cloisonné können bis heute nur per Hand gefertigt werden. Im Jahr 2006 wurde die kunsthandwerkliche Technik des émail cloisonné in China zum immateriellen nationalen Kulturerbe erklärt.

Die ersten beiden Cloisonnés erwarb Friedrich Graf von Luxburg (1829-1905) seinen Aufzeichnungen nach im Juni 1885 über den Kunsthandel. Das Elsternpaar, gefertigt zur Zeit der Qianlong-Periode (1736-1795) in China, war für seine Ehefrau Gräfin Luise (1847-1929) bestimmt. In der chinesischen Kunst gelten Elstern als glücksbringende Vögel. Als Vogelpaar symbolisieren sie Eheglück. Die drei weiteren Cloisonnés, ursprünglich Räuchergefäße, erwarb Karl Graf von Luxburg (1872-1956) während seiner Zeit in China.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der "Sammlung ostasiatischer Kunst im Graf-Luxburg-Museum der Museen Schloss Aschach" im Bestand des Graf-Luxburg-Museum und der Museen Schloss Aschach.