Lack und Schnitzlack in der Sammlung ostasiatischer Kunst des Graf-Luxburg-Museums

Acht bedeutende Lackarbeiten aus China und Japan befinden sich in der Sammlung ostasiatischer Kunst.

Die kunsthandwerkliche Technik der chinesischen Lackkunst reicht bis in die vorchristliche Zeit zurück. Sie gilt als sehr facettenreich. Die bedeutendsten Techniken sind tihei, "geschnittenes Schwarz" und tihong, "geschnittenes Rot". Später wurde die Kunst der Lackschnitzerei auch in benachbarten Ländern, wie etwa Japan, übernommen.

Der Lack für die Lackschnitzerei wurde aus dem Harz des Lackbaums gewonnen. Dieser konnte bereits direkt nach der Ernte auf einen vorbereiteten Trägerkörper aufgetragen werden. Diese Trägerkörper waren oftmals aus Holz. Um in den Lack schnitzen zu können, musste das Trägermaterial mit vielen hauchdünnen Lackschichten überzogen werden. Eine Lackschicht musste einige Tage trocknen. Dies musste bei einer konstanten Temperatur von 21 bis 27 Grad Celsius geschehen. Wenn die Lackschicht poliert war, konnte eine neue Lackschicht aufgetragen werden. Anschließend schnitzte ein Lackmeister den Reliefdekor in die Lackschichten. Die Technik galt als sehr zeitintensiv und bedurfte einer talentierten Hand.

Fünf Objekte sind seltene rote Schnitzlackkunstwerke und wurden während der Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644) sowie der Qing-Dynastie (1644-1911) in China hergestellt.

Als ein Highlight der ostasiatischen Sammlung im Graf-Luxburg-Museum gilt die auf Anfang des 15. Jahrhunderts datierte rote Schnitzlackdose aus China, deren Deckel mit einem Dekor aus zwei Drachen, die das Wunschjuwel jagen, geschmückt ist.

Zwei weitere rote Schnitzlackdosen der Sammlung zeigen Blumen, Garten- und Jagdszenen.

Kurz vor Ende seiner Tätigkeit in China erwarb Karl Graf von Luxburg (1872-1956) ein Paar roter Schnitzlackvasen, an die er sich in seinen Memoiren folgendermaßen erinnert: "Mehrere gute Porzellane, das Paar großer Kangchi-Lackvasen und diverses anderes konnte ich damals erwerben." (Karl Graf Luxburg, Nachdenkliche Erinnerung, S. 60).

Ergänzt wird die Sammlung um eine Schatulle mit Lackmalerei sowie durch zwei japanische Lackarbeiten: Eine als Weihrauchbehälter verwendete japanische Deckeldose, die mit Streulack, genannt nashiji, lackiert ist sowie eine japanische Kanne für Sake, deren dünner Holzkern außen mit Schwarzlack und innen mit zinnoberrotem Lack überzogen ist.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der "Sammlung ostasiatischer Kunst im Graf-Luxburg-Museum der Museen Schloss Aschach" im Bestand des Graf-Luxburg-Museum und der Museen Schloss Aschach.