Bayerisches Zentral-Landwirtschaftsfest

Das Zentral-Landwirtschaftsfest wurde 1811 erstmals zusammen mit dem Pferderennen als Nationalfest gefeiert und gehört damit zu den Ursprüngen des Oktoberfestes. Seit 1819 ist es eine eigenständige Veranstaltung, die bis 1933 immer parallel zur Wiesn stattfand. Das Fest diente und dient als land- und forstwirtschaftliche Leistungsschau und will ihre Besucher, Landwirte und interessierte Laien, auch über neue Methoden und technische Entwicklungen informieren. Der 1945 gegründete Bayerische Bauernverband organisierte 1949 erstmals nach einer fünfzehnjährigen Pause ein Zentral-Landwirtschaftsfest.

1951 war das Festmotto "Stadt und Land – Hand in Hand". Das Münchner Kindl beherrscht auf einem Plakat die Szenerie auf der Theresienwiese, in seiner rechten Hand hält es eine bayerische Rautenfahne und in der linken eine Getreidegarbe. Das offizielle Werbeplakat des Landwirtschaftsfestes von Max Bletschacher (1903-1972) verdeutlicht die tragende Bedeutung, die die Landwirtschaft für Bayern in diesen Jahren noch hatte. Die Veranstaltung blieb lange Zeit ein Publikumsmagnet, den nicht nur die Münchnerinnen und Münchner besuchten.

Das Landwirtschaftsfest bietet eine große Fachmesse, auf der zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland präsent sind und Informationen zu den innovativsten und modernsten land- und forstwirtschaftlichen Technologien bieten. Auf der Landestierschau wird wie in den Anfängen des Festes die Arten- und Rassenvielfalt bayerischer Rinder, Schweine, Schafe und Pferde präsentiert und prämiert. Aber auch verschiedenste Wettbewerbe, Lehrschauen, eine Schauküche sowie Diskussionsveranstaltungen finden ihr Publikum. An zahlreichen Ständen werden Spezialitäten aus den verschiedenen Regionen Bayerns angeboten. Seit 1996 findet das Fest in einem abgegrenzten Bereich des Südteils der Theresienwiese nur noch in einem vierjährigen Turnus statt.

Julia Misamer, Stefan Schnupp