Der Oktoberfest-Plan aus dem Jubiläumsjahr 1910 zeigt, dass sich das Festgeschehen im Lauf der Jahrzehnte allmählich nach Süden ausweitete. Die Fläche des gesamten Festgeländes betrug in diesem Jahr bereits 83 000 Quadratmeter.
Das Gelände des Oktoberfestes war neben der Rennbahn bis in das Jahr 1906 durch die kreisförmige Anordnung von achtzehn Bierbuden geprägt. Ein Jahr später verschwand diese kleinteilige Anordnung des und an dessen Stelle traten sechs große Festhallen. Diese wurden von den großen Münchner Brauereien betrieben. Wie auf dem Plan zu sehen, bildeten die Hallen von Löwenbräu, Wagnerbräu, Hackerbräu, Spatenbräu, Unions-Bräu und Bürgerbräu hinter dem blau-weiß gestreiften Königszelt das sogenannte "Wirtsrondell".
Im Zentrum dieses Rondells befanden sich das 1910 errichtete Postamt, die Musiktribüne und der Glückshafen. Südlich schlossen sich "Bierburgen" wie das Schottenhammel-Zelt und das Augustiner-Bräu-Zelt an. Die ursprüngliche Ausrichtung des Festgeländes auf das Königszelt ging mit dieser Verlagerung allmählich verloren. Innerhalb des 2000 Meter langen Rennovals sind vor allem im östlichen Bereich der Theresienwiese eine Vielzahl an Verkaufsbuden, Schaustellergeschäften und Fahrgeschäften zu sehen. Auch das Areal der Landwirtschaftlichen Ausstellung ist im südöstlichen Bereich des Plans zu sehen. Südwestlich befanden sich die außerhalb liegenden Bauten für das Oktoberfest-Schießen.
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