König Ludwig II. von Bayern – Leben, Spuren, Mythos

Ludwig II. fasziniert bis heute. Kein bayerischer Herrscher ist über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannter. Verklärt und verkitscht als "Märchenkönig", zieht er alljährlich Millionen von Touristinnen und Touristen in die Schlösser Herrenchiemsee, Linderhof und Neuschwanstein. Er ist zur Kunstfigur geworden, hinter der die historische Persönlichkeit fast vollständig verschwindet. Doch wer war Ludwig II. eigentlich, und in welchen Zeitumständen lebte er?

bavarikon versucht eine Antwort in dieser virtuellen Ausstellung. Elf kurze Kapitel und eine Vertiefungsebene zeigen Ludwig II. in der Welt des 19. Jahrhunderts. 150 digitale Dokumente, Fotografien, Gemälde, Urkunden und Zeichnungen geben Auskunft über Leben und Leiden(schaften) des Monarchen und führen Ihnen einschneidende Umbrüche im Königreich Bayern vor Augen. Darunter befinden sich Schätze von herausragender Bedeutung für die bayerische Geschichte, etwa der Beitrittsvertrag zum deutschen Kaiserreich oder der "Kaiserbrief" von 1870.

Leben

Ludwig II. wurde streng erzogen und kam 1864 im Alter von 18 Jahren unvorbereitet auf den Thron. Der junge Monarch stand sogleich vor einer Vielzahl komplexer Herausforderungen: Bayern wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts moderner. Mit der Reichsgründung 1871 verlor es seine Souveränität, Industrialisierung und technische Innovationskräfte gewannen an Dynamik, die Bevölkerung nahm zu, in den Städten wuchs die soziale Not.

Ludwig fand nie seinen Platz als König, flüchtete sich in Fantasien, verschuldete sich und wurde schließlich entmündigt.

Spuren

Fotografien und historische Dokumente bringen Ihnen hier den bayerischen Herrscher als akribischen Bauherrn und Kunstenthusiasten nahe. Betrachten Sie die weltberühmten Schlösser des "Kini" – und begeben Sie sich zugleich auf eine Spurensuche zu seinen weniger bekannten Bauprojekten, die über ihre Planung nicht hinausgekommen sind.

Mythos

Mit dem rätselhaften Tod Ludwigs II. entstand ein Mythos: In Bayern galt er bald als mutiger Kämpfer gegen Preußen, der mit Volk und Heimat eng verbunden gewesen sei. Denkmäler wurden ihm zu Ehren errichtet. Das Lieblingstier des Königs war der Schwan, der in seinen Bauten und in der Erinnerungskultur stets präsent ist.

Über die Ausstellung

Literaturhinweise