Archäologische Funde der Vorgeschichte

Die Vorgeschichte beginnt im Gebiet des heutigen Freistaates Bayern in der Altsteinzeit vor mehr als 100.000 Jahren. Die Alpengletscher erstreckten sich damals bis südlich der heutigen Landeshauptstadt München. Die Menschen waren Nomaden, jagten und nutzten Höhlen und Felsdächer. Außer steinernen Werkzeugen und Waffen haben sich auch Schmuck und Geräte aus Knochen und Geweih erhalten.

Die nachfolgende Mittelsteinzeit (ca. 8800-5500 v. Chr.) war eine Übergangsstufe während der langsamen Klimaerwärmung mit hochspezialisierten Jägern. Die Hauptmerkmale der Jungsteinzeit (ca. 5500-2200 v. Chr.) sind bereits Sesshaftigkeit, Ackerbau und Viehhaltung. Neu waren die Kenntnis des Steinschleifens und -bohrens, das Weben und später die Verwendung des Werkstoffes Kupfer.

In der Frühbronzezeit (ca. 2200-1600 v. Chr.) lernten die Menschen Kupfer mit Zinn zur Legierung Bronze zu schmelzen. Kenntnisse des Sachbesitzes und des Totenbrauchtums können aus Grab- und Einzelfunden sowie Siedlungen gewonnen werden. Während der Bronzezeit entwickelten sich in verschiedenen Teilen Bayerns regionale Bevölkerungsgruppen, die sich in ihren Gebrauchsgütern, aber kaum in ihren Bräuchen und Verhaltensweisen unterschieden. Metallurgie und Ziertechniken wurden verfeinert.

In der späten Bronze- bzw. Urnenfelderzeit (ca. 1300-800 v. Chr.) wandelten sich mit den kulturellen und zivilisatorischen Verhältnissen auch Form und Aussehen vieler Gebrauchsgüter. Der Zeitabschnitt ist nach der Art der Friedhöfe benannt, denn die Verstorbenen wurden verbrannt in Grabgruben beigesetzt. Erhaltene Pfostenspuren aus Siedlungsbereichen vermitteln ein Bild des Hausbaus. Ein besonderes Phänomen der frühen und der späten Bronzezeit sind Deponierungen von Metallobjekten.

In der frühen vorrömischen Eisenzeit (sog. Hallstattzeit, ca. 800–450 v. Chr.) erscheint ein neuer Werkstoff, das Eisen. Die lokalen Eliten orientierten sich mit ihren Sitten am Mittelmeerraum. Während der jüngeren vorrömischen Eisenzeit (sog. Latènezeit, ca. 450-15 v. Chr.) war Bayern von keltischen Stämmen bewohnt. Auffällig ist die reiche ornamentale und figürliche Verzierung von Schmuck, Waffen und Gegenständen aus anderen Materialien. In der Spätlatènezeit (ab Ende des 2. Jh. v. Chr.) erfolgte der Übergang vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft. Stadtartige Siedlungen lassen sich nachweisen. Die keltische Zivilisation in Südbayern fand spätestens durch die römische Okkupation im Zuge des Alpenfeldzuges 15 v. Chr. ihr Ende.

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>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes "Archäologische Funde" der Archäologischen Staatssammlung München.