Der römische Schatzfund von Weißenburg in Bayern

Der Schatzfund von Weißenburg, dem römischen Biricianis, gehört mit fast 150 Einzelstücken zu den bedeutendsten Depotfunden nördlich der Alpen. Er wurde 1979 in der Nähe des Kastells von Weißenburg durch Zufall bei Gartenarbeiten entdeckt. Schon allein die Menge der gefundenen Objekte ist bemerkenswert, nicht minder aber deren künstlerische Vielfalt, technische Qualität und wissenschaftliche Aussagekraft. Der Schatzfund besteht aus Silbervotiven, Bronzefiguren und –gefäßen, Paraderüstungsteilen und Eisengeräten. Zahlreiche Objekte stammen eindeutig aus kultischem Zusammenhang, vermutlich aus einem Heiligtum. Sie wurden dicht gepackt in einer Grube unter dem Boden eines Hauses vergraben und später nicht mehr gehoben. Das Gebiet entlang des Limes ist reich an Schatzfunden (Münzen oder Metallgegenständen), die in den Unruhen der Zeit zwischen 233 und 253/54 n. Chr. angelegt wurden. Die berühmtesten sind diejenigen von Straubing, Eining und Manching. Der Schatzfund stellt eine wichtige historische Quelle für die Geschichte von Weißenburg dar. Bisher waren bauliche Überreste bekannt, solche militärischen Charakters wie das Hauptkastell, zwei ihm zugeordnete Kastelle und solche zivilen Charakters wie die große Thermenanlage oder Gutshöfe der Umgebung. Von einer der Hauptstraßen des Kastells stammt ein Münzschatz, der das Enddatum des Lagers um 254 n. Chr. anzeigt. Durch Inschriften ist bekannt, dass die Ala I Hispanorum Auriana und für kurze Zeit die Cohors IX Batavorum equitata milliaria exploratorum in Weißenburg stationiert waren.

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>> Diese Sammlung ist ein Teil des Bestandes "Archäologische Funde" der Archäologischen Staatssammlung München.