Schmuck aus dem Sarg der Pfalzgräfin Dorothea Sabina von Pfalz-Neuburg (1576-1598)

Dorothea Sabina von Pfalz-Neuburg wurde 1576 als zweite Tochter des Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (1547-1614) und der Anna von Jülich-Kleve-Berg (1552-1632) auf Schloss Neuburg geboren, wo sie 1598 in ihrem 22. Lebensjahr verstarb. Ihr Körper wurde sorgfältig konserviert und – mit aromatischen Gewürzen, Balsamen und Kräutern versehen – in der Lauinger Fürstengruft beigesetzt. Bekleidet war sie mit einer olivgrünen Robe aus Seidensamt mit Goldborten und mit Hängeärmeln aus gelbem, geschlitztem Atlasfutter. Darunter trug sie einen grünen Taftunterrock mit Silberspitze. Das Ensemble gehört zu den ganz wenigen erhaltenen vollständigen Frauengewändern aus dem 16. Jahrhundert. An Schmuck fand sich bei ihr eine Halskette aus beschnitzten Fruchtkernen, an der das Kleinod mit dem Windhund befestigt war. Dazu gehörten zwei über den Ärmeln getragene Armbänder mit Schmucksteinen, ein kleiner Anhänger mit ihren Initialen sowie zwei Ringe. Nicht eindeutig geklärt ist der Zweck einer Kette mit Façonperlen aus Bergkristall, die nur fragmentarisch erhalten ist. Laut dem Protokoll der Sargöffnung von 1781 war sie "in zwei Trümmern" auf "Leibhöhe" der Prinzessin gefunden worden.

Die anderen Teilsammlungen zur Sammlung "Renaissance-Schmuck aus der Lauinger Fürstengruft" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist Teil der Sammlung "Renaissance-Schmuck aus der Lauinger Fürstengruft" im Bestand des Bayerischen Nationalmuseums.