Schmuck aus dem Sarg des Pfalzgrafen Otto Heinrich von Pfalz-Sulzbach (1556-1604)

Otto Heinrich von Pfalz-Sulzbach wurde 1556 als dritter Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken und Neuburg (1526-1569) geboren, der ihm 1569 die Regentschaft für Sulzbach übertrug. 1582 heiratete er in Stuttgart Dorothea Maria (1559-1639), die Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg (1515-1568). Mit ihr hatte er 13 Kinder, die alle im Kindes- oder Jugendalter verstarben. Als er selbst im Jahr 1604 in der Lauinger Fürstengruft seine letzte Ruhe fand, war sein Leichnam auf ein gelbsamtenes Kissen gebettet, das mit Spezereien und Kräutern gefüllt war. Von seiner Kleidung haben sich ein braunes Wams aus Atlasseide sowie ein mit Perlen besticktes Hutband erhalten. Des Weiteren fand sich eine Anzahl an Schmuckstücken, die ihm von seiner Frau Dorothea Maria zum Andenken mit in den Sarg gegeben worden waren: eine herzförmige Hutagraffe mit ihren Initialen, zwei Armbänder mit Liebessymbolik und der Abkürzung ihres Namens und ihrer Titel. Dazu zierten 29 goldene, schwarz emaillierte Kugelknöpfe sein Wams. Wie sein Bruder Friedrich von Pfalz-Zweibrücken-Vohenstrauß-Parkstein (1557-1597) trug auch Otto Heinrich die Kette mit dem Anhänger der "Goldenen Gesellschaft" Kurfürst Christians I. von Sachsen (1560-1591) zu seiner Totenausstattung auf der Brust. An Waffen haben sich Fragmente des Degengriffs und des Ortbandes (Beschlag auf der Spitze der Degenscheide) sowie ein vollständiger Dolch mit Scheide erhalten.

Die anderen Teilsammlungen zur Sammlung "Renaissance-Schmuck aus der Lauinger Fürstengruft" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist Teil der Sammlung "Renaissance-Schmuck aus der Lauinger Fürstengruft" im Bestand des Bayerischen Nationalmuseums.